... seit 1978 aktiv für Menschen mit Behinderung
Als der damalige Pfarrer der Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt Ahaus die Frage stellte: „Was wird in Ahaus für Menschen mit Behinderung getan ?“ lautete die Antwort - Eigentlich Nichts!
Die Menschen mit Behinderung wurden von ihren Familien betreut - in die Öffentlichkeit wagten sie sich kaum. Die behinderten Menschen, die in eine spezielle Schule oder Werkstatt gingen, mussten weite Fahrstrecken oder eine Unterbringung in einem speziellen Internat in Kauf nehmen.
Um dieser Situation zu begegnen, bildete der Sozialausschuss des Pfarrgemeinderates Ende 1978 eine Gruppierung, die sich um die Interessen der Menschen mit Behinderung kümmern wollte.
Nachdem es gelungen war, viele Eltern und Angehörige dazu zu motivieren, mit ihren Problemen in die Öffentlichkeit zu gehen, wurde schnell klar, wo die drängendsten Probleme lagen. Die Ansiedlung einer Werkstatt und eines Wohnheimes in Ahaus sollten dafür sorgen, dass die Menschen mit Behinderung familiennah untergebracht werden konnten.
Diese Ziele konnte man als lose Interessenvertretung kaum erreichen. So wurde im Jahre 1981 der „Eltern- und Freundeskreis der körperlich und geistig Behinderten zu Ahaus e.V.“ gegründet.
Mit viel Engagement und Hartnäckigkeit gelang es dem Verein, unter Vorsitz von Hubert Kortenjan, die Ansiedlung einer Werkstatt an der Industriestraße und eines Wohnheimes an der Hindenburgallee zu verwirklichen.
Damit aber nicht genug. Um die Eltern der Menschen mit Behinderung zu entlasten, wurden regelmäßige Bastel- und Spielnachmittage, Tagesfahrten, Feiern u.v.m. organisiert. Dies alles war nur durch das ehrenamtliche Engagement vieler Helfer/-innen möglich.
Weitere wichtige Angebote des Vereins wurden die regelmäßigen Elternabende. Hier konnten die Eltern ihre Erfahrungen austauschen und wichtige Informationen erhalten. Auch gemeinsame Familienfreizeiten wurden angeboten.
Der Verein hat durch seine Angebote in den letzten Jahrzehnten maßgeblich dazu beigetragen, dass die Menschen mit Behinderung heute selbstverständlich zum Stadtbild von Ahaus gehören.
Schon seit Ende der 80er Jahre bemühte sich der Eltern- und Freundeskreis um die Integration der Kinder mit Behinderungen in Kindergärten und Schulen. Schon Anfang der 90er Jahre konnte ein erster Erfolg mit der gemeinsamen Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder im Nikolauskindergarten erreicht werden. Der vom Eltern- und Freundeskreis und der VHS angeregte Arbeitskreis zur Integration Behinderter bemüht sich ebenfalls frühzeitig um die Verbesserung der schulischen Integration.
Im Laufe der Jahre sind in Zusammenarbeit mit der Behindertensportgemeinschaft auch Angebote wie therapeutisches Reiten, Schwimmen, Turnen, Fußball und Kegeln entstanden.
Auch heute finden, verteilt über das Jahr, noch viele Angebote und Aktivitäten des „Eltern- und Freundeskreises der Menschen mit Behinderung“ statt:
- Informationsabende für Eltern und Angehörige
- jährliches Sommerfest auf dem Hof Eilers
- Bastelnachmittage
- Disko im Ahauser Logo
- Fahrten, Ausflüge und Feiern
- Vertretung der Interessen der Menschen mit Behinderung in Arbeitskreisen, Angehörigenvertretungen, gegenüber Behörden usw.
Über 100 Mitglieder und über 100 weitere Helfer/-innen die sich bei diesen Veranstaltungen ehrenamtlich engagieren, zeigen, wie groß auch heute die Unterstützung der Arbeit des Eltern- und Freundeskreises ist.